Ein Jahr nach dem Frauenstreik vom Juni machen sich zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen in einem öffentlichen Aufruf für ein zeitgemässes Sexualstrafrecht stark. Gefordert wird die Revision des Strafgesetzbuches: Für die Strafbarkeit sexueller Handlungen soll die gegenseitige Zustimmung massgebend sein. Der sich gegenwärtig in der Vernehmlassung befindende Gesetzesentwurf genügt dieser Forderung nicht: Er verkennt die Realität und missachtet die menschenrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz. Sex braucht die Zustimmung aller Beteiligten! Die Koalition Einfach Ficken Gegen Ihren Willen alle nicht-einvernehmlichen sexuellen Handlungen angemessen bestrafen, indem die Straftatbestände der «sexuellen Nötigung» und der «Vergewaltigung» auf einer fehlenden Einwilligung «Nur-Ja-heisst-Ja»-Regel beruhen und geschlechtsneutral sind. Der von der Kommission für Rechtsfragen des Ständerates in die Vernehmlassung geschickte Gesetzesentwurf wird von der Zivilgesellschaft scharf kritisiert. Er sieht die Schaffung eines neuen Straftatbestandes «sexueller Übergriff» vor, welcher sexuelle Handlungen gegen den Willen einer Person oder durch Überraschung beinhalten soll. Beide vorgeschlagenen Varianten der Bestimmung enthalten eine Definition von Vergewaltigung, die auf Gewalt, Nötigung und Widerstand abstellt. Unbeachtet bleibt hingegen die Frage nach der fehlenden Zustimmung. Indem die nicht-einvernehmliche sexuelle Penetration als «sexueller Übergriff» kategorisiert wird und nicht als Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung, widerspricht der Gesetzesentwurf den menschenrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz — insbesondere der Istanbul-Konvention des Europarates. Im Jahr registrierte die Polizei Vergewaltigungsdelikte und Straftaten durch sexuelle Nötigung, wobei diese Zahlen nur einen Bruchteil der tatsächlich erlebten sexuellen Gewalt in der Schweiz abbilden. Die Resultate einer Umfrage aus dem Jahrin welcher die Gesellschaft für Sozialforschung gfs. Gross angelegte Prävalenzstudien wurden jedoch bis heute keine durchgeführt und es mangelt an Mitteln zur Erhebung der Daten. Dies geht aus einem Bericht des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG aus dem Jahr hervor, in welchem es sich den statistischen Datengrundlagen für die Staatenberichterstattung zur Istanbul-Konvention äusserte. Einfach Ficken Gegen Ihren Willen Zahlen fehlen auch zur sexuellen Gewalt gegenüber Männern. Der Datenmangel bleib nicht ohne Folgen. Er trägt dazu bei, dass unterschiedliche Mythen über Vergewaltigungen aufrechterhalten bleiben. Etwa, dass Frauen Vergewaltigungen erfinden, um sich zu rächen oder wichtig zu machen; dass Vergewaltigung durch einen Lebenspartner weniger schlimm sind als «echte Vergewaltigungen»; Frauen oft «nein» sagen, wenn sie eigentlich «ja» meinen; Frauen nicht vergewaltigt werden können, wenn sie sich wehren; oder für ihre Vergewaltigungen selbst verantwortlich sind, wenn sie sich aufreizend kleiden oder verhalten. Auch die mediale und gesellschaftliche Aufarbeitung von Sexualdelikten reproduziert die Vorurteile gegenüber vergewaltigten Frauen. Nicht zuletzt setzen die Gerichte das überholte Sexualstrafrecht bis heute um, und tragen damit ihren Teil zur Problematik bei. Laut der Umfrage der gfs. Die Wahrscheinlichkeit einer Anzeige steigt zwar, wenn Betroffene sich früh nach der Tat jemandem anvertrauen, die Tat von den Betroffenen als «Unrecht» erkannt wird, sie positive Erwartungen an das Strafverfahren haben und wenn Beweise für die Tat vorliegen. Nicht-einvernehmliche sexuelle Handlungen bleiben Einfach Ficken Gegen Ihren Willen der Mehrzahl der Fälle jedoch straffrei. Heute stellen mehrere Bestimmungen des Schweizerischen Strafgesetzbuches Sexualdelikte unter Strafe. Die Vergewaltigung Art. So wird für eine Vergewaltigung verurteilt, «wer eine Person weiblichen Geschlechts zur Duldung des Beischlafs nötigt, namentlich indem er sie bedroht, Gewalt anwendet, sie unter psychischen Druck setzt oder zum Widerstand unfähig macht». Dasselbe gilt für die sexuelle Nötigung, welche die «beischlafsähnliche» oder «andere sexuelle Handlung» unter Strafe stellt. Zusätzlich zur fehlenden Einwilligung ist also erforderlich, dass die Täterschaft das Opfer nötigt. Das blosse Handeln gegen den Willen einer Person oder ohne Einwilligung wird von den Straftatbeständen der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung nicht erfasst. So bestätigt auch die bisherige Rechtsprechung des Bundesgerichtes, dass ein ausdrückliches «Nein» allein nicht ausreicht, um den Straftatbestand zu erfüllen. Solche Fälle können höchstens als sexuelle Belästigung Art. Insbesondere in Konstellationen, in welchen das Opfer die Täterschaft lediglich verbal abweist oder passiv bleibt — und diese weder Gewalt anwenden noch das Opfer mittels Drohung zur Duldung des Geschlechtsverkehrs bewegen muss — führt dies zu einem hochproblematischen Ergebnis: Viele Fälle von nicht-einverständlichen Sexualkontakten werden vom Gesetz schlicht nicht erfasst. Ihr Zugang zum Recht ist stark eingeschränkt. Fokussiert wird in den Einvernahmen und am Gericht auf die Anwendung eines Nötigungsmittels, während der Frage nach gegenseitiger Zustimmung zur sexuellen Handlung wenig Bedeutung beigemessen wird. Schliesslich ist die Vergewaltigung als erzwungener vaginaler Geschlechtsverkehr mit einer weiblichen Person definiert, wodurch Männer gemäss Gesetz keine Opfer von Vergewaltigung werden können. Während der Bundesrat noch statuierte, dass diese «seit Langem ein nur an einer Frau begehbares Delikt ist und nur als solche Tat verstanden wird», ist er von dieser Haltung mittlerweile abgewichen. Dank der Revision des Sexualstrafrechts sollen künftig auch Männer vom Begriff der Vergewaltigung erfasst werden. Im Jahr ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt Istanbul-Konvention in der Schweiz in Kraft getreten. Mit der Ratifizierung hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, jede nicht-einvernehmliche sexuelle Handlung im Sinne von Artikel 36 des Abkommens als Straftat zu definieren. Zudem muss sie als gesetzgeberische Massnahme das «Einverständnis» einer Person in eine sexuelle Handlung «freiwillig als Ergebnis ihres freien Willens» definieren Art. Es ist also jeder Sexualkontakt unter Strafe zu stellen, welcher nicht von einem freiwillig erteilten Einverständnis getragen wird. Die Istanbul-Konvention legt ihren Vertragsstaaten damit die Anwendung des Konsensprinzips im Sinne einer «Nur-Ja-heisst-Ja»-Regel oder «Nein-heisst-Nein»-Regel nahe. Dies bestätigen auch bisherige Empfehlungen des zuständigen UNO-Überwachungsausschusses GREVIO vgl. GREVIO Baseline Report Denmark.
Schutz der sexuellen Selbstbestimmung: «Nur Ja heisst Ja»!
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Gewalt: Infos & Einblicke
Kostenfrei, vertraulich & mehrsprachig. Die Täter und Täterinnen zwingen ihre Opfer zum Sex gegen Geld – häufig mit Erpressung, Drohungen, psychischer, sexualisierter oder körperlicher Gewalt. Damit Sex gegen den Willen einer Person als Vergewaltigung gilt, muss heute Zwang angewendet werden. Fachkundige Beratung rund um die Uhr zum Thema sexualisierte Gewalt. Das soll sich ändern, finden nun auch viele. Wir sind an Ihrer Seite! Sie. Die Häufigkeit von „Sex gegen Willen“ vor dem Lebensjahr liegt bei 2,1 %, wenn ein Altersabstand von 5 Jahren zum Täter oder zur Täterin abgefragt wird.Motive der Initiative. Eine Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung zu gewerblichen oder anderen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von Neue Zürcher Zeitung ist nicht gestattet. Juni des Kantons Bern PGG BE; BSG Werner Moser. Ausgewiesen werden insbesondere Zahlen zu Sexualstraftaten, Häuslicher Gewalt, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, digitaler Gewalt und Femiziden. Die Beraterinnen und Berater sind auf Ihrer Seite, ohne Wenn und Aber. Kanton St. Geltende Rechtsordnung: Ein Problem des materiellen Rechts Heute stellen mehrere Bestimmungen des Schweizerischen Strafgesetzbuches Sexualdelikte unter Strafe. Eine Zwischenbilanz. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Er sieht die Schaffung eines neuen Straftatbestandes «sexueller Übergriff» vor, welcher sexuelle Handlungen gegen den Willen einer Person oder durch Überraschung beinhalten soll. Es sind Frauen, die der Geschäftsleiterin…. Zudem soll der Tatbestand der Vergewaltigung geschlechtsneutral formuliert werden und neu auch «bestimmte beischlafsähnliche Handlungen» umfassen. Aufgrund des Persönlichkeitsrechts gemäss Art. Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst? Der Beschwerdeführer hatte seiner Vertragspartnerin die vereinbarten CHF 2' für die von ihr erbrachten sexuellen Dienstleistungen nicht bezahlt und stellte sich auf den Standpunkt, es sei kein gültiger Vertrag zwischen ihnen zustande gekommen. Hierzu hat es die Frage zu beantworten, ob ein Vertrag über die Erbringung einer sexuellen Dienstleistung gegen Entgelt als sittenwidrig zu betrachten sei. Behandlung aufgrund anderer psychischer Erkrankung im letzten Jahr. Christian Wiessner danken wir für seine Unterstützung bei Fragen zur statistischen Auswertung. Swiss Abroad. Find articles by Safiye Tozdan. Mädchen und Frauen mit Behinderung erleben je nach Gewaltform zwei bis dreimal häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt. Die negativen Auswirkungen von sexueller Gewalt auf die Gesundheit sind im vergangenen Jahrzehnt weltweit erneut stark in den gesundheitspolitischen Fokus gerückt. Insbesondere lit. Sie tragen somit zu einem verbesserten Verständnis der Entstehung und der Kontextfaktoren von sexueller Gewalt bei. Zwangsprostitution Zwangsprostitution: Die Loverboy-Methode Zwangsprostitution: Die Loverboy-Methode. Sie sind JETZT in Gefahr? Sexuelle Gewalt in der Schweiz: immer noch weitgehend unterschätzt Im Jahr registrierte die Polizei Vergewaltigungsdelikte und Straftaten durch sexuelle Nötigung, wobei diese Zahlen nur einen Bruchteil der tatsächlich erlebten sexuellen Gewalt in der Schweiz abbilden. Seinen symbolischen Ausdruck findet dieses "richtige" Verhalten in der Kontrolle des weiblichen Körpers und der weiblichen Sexualität.